Sonntag, 1. Oktober 2017

Was so alles in letzten Woche passiert ist...

So es gibt wieder einiges zu berichten.
Ich bin schon 3 ganze Wochen in Kenia und seit 2 Wochen im Projekt und in der letzten Woche ist auch so einiges passiert.
Wo fange ich an… okay, lasst mich euch erst einmal von meinem spektakulären Wochenende erzählen. Da wir nicht dazu verpflichtet sind am Wochenende auf der Arbeit zu sein, haben wir uns dazu entschieden wieder zu unseren Gastfamilien zu fahren, um etwas Abwechslung in den Alltag und das Essen zu bekommen. Also gings am Freitag los nach Buruburu, mit einem halbvoll gepackten Backpacker geschwind aufs Motorrad gesprungen, und 10 Minuten versucht nicht hinten rüber zu kippen. Hat funktioniert und die Waden hab ich gleichzeitig auch noch eben trainiert! :D
Da ich mir ziemlich sicher war, das wir uns mit Sicherheit verfahren/laufen werden, hat uns mein großartiger Mentor in der Innenstadt in Nairobi eingesammelt und siehe da, wir hätten im Leben nicht zu den richtigen Matatus gefunden. Aber der Moment, wenn man aussteigen muss und man keine Ahnung hat und man plötzlich ein bekanntes Gesicht sieht! Erleichterung pur!
So ein Backpacker ist ja eigentlich ein ziemlich geniales Teil, aber sehr unpraktisch in den sehr engen mit viel zu vielen Menschen besetzten Party Bussen! Denn von dem einen Matatu gings ins nächste Richtung Buruburu. Dort angekommen gings erstmal zur Gastfamilie, kurz den Abend geplant, fertig gemacht, was gegessen und los gings mit meiner Mitfreiwilligen und den Jungs von der Organisation in eine Bar.
Ein sehr angenehmer Moment als wir in die Bar eintraten und hinsetzten und NIEMAND uns anstarrte oder direkt angesprochen hat. Da ich sehnsüchtig auf mein erstes kenianisches Bier gewartet hab, gabs das dann natürlich auch sofort und es schmeckt sooo gut!
Es folgte das ein oder andere Bier, dann wurde das Tanzbein geschwungen und plötzlich war es halb 4 morgens. Höchste Zeit für´s Bett!
An den kenianischen Tanzstil muss man sich auch erst einmal gewöhnen, aber feiern tun diese Menschen jedenfalls sehr gerne und ausgiebig! (Wer mich gut kennt, denkt sich jetzt bestimmt „ na da ist sie ja genau richtig“ ).
Morgens um 9 wurde ich liebevoll von dem Hahn vor meinem Fenster geweckt, da das ja noch nicht genug war, hatte ich auch noch einen fürchterlichen Hangover.
Lag noch ne Weile im Bett, hab dann noch Frühstück bekommen, mit den Mentoren zu Mittag gegessen, mit Judith paar Sachen eingekauft und dann gings wieder ins Bett.
Dann kam noch eine Freiwillige die eine Nacht bei meiner Gastfamilie bleiben sollte, aber die kannten die schon, die war schon vor einigen Jahren mal als Freiwillige in Kenia. Wir haben uns dann stundenlang unterhalten bis meine Gastschwester nach Hause kam mit der wundervollen Idee feiern zu gehen.  Jetzt ratet mal, wie das ausgegangen ist… richtig, geschwind fertig gemacht, gegessen und los gings in die Innenstadt von Nairobi in den ersten Club… dann in den 2…. Dann in den 3…. Dann in den 4… Einige super coole Leute kennen gelernt und neue Nummern eingesammelt, eine wahnsinnig witztige Nacht gehabt und um halb 6 gings dann auch heim. Genug gefeiert! Aber ich muss sagen die Kenianer sind einfach soo wahnsinnig liebe und freundliche Menschen! Es war zwar schon komisch als einzige Weiße im Club zu sein( dabei wurde uns am Anfang gesagt das wir versuchen sollen nicht so viel Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen… Witzig! ), aber man gewöhnt sich schnell dran.
Partywochenende vorbei und Krissy krank! Na großartig. Nachdem mich Sonntagabend noch ein fetter Migräneanfall überwältigte und die Judith bis abends noch mit dem Enkel  ihrer Gastmutter unterwegs war gings dann erst am Montagmorgen für uns zurück zur Arbeit.
Montagmorgen 8 Uhr, der erste Versuch selbstständig von Buruburu zu Arbeit zu kommen… ist natürlich missglückt!
Nachdem wir verwirrt halb ins Matatu gezerrt wurden und der Typ natürlich nicht richtig verstanden hat wo wir hin wollten, mussten wir dann irgendwo im nirgendwo aussteigen und es war definitiv nicht Nairobi town. Mal eben Frühstück geholt, nach dem Weg gefragt und in die richtige Richtung gefahren. Dort angekommen hat uns noch ein sehr netter junger Herr sogar ein Stück begleitet auf dem Weg zu den Matatus Richtung Limuru. Dann sind wir auch endlich heile und noch vor dem Mittagessen im Projekt angekommen. Den Rest des Tages bin ich wie ein Zombie durch die Gegend gewandert… das ging dann bis Dienstagmittag so, denn dann gings ins Krankenhaus weils mir wirklich, wirklich schlecht ging! Kurz gewartet, in Finger gepiekst wurd mir auch noch. Ergebnis: Kein Malaria, dafür ne bakterielle Infektion und zu niedriger Blutdruck. Nicht mal 3 Wochen in Kenia und ich darf gleich Tabletten schlucken, Respekt dazu!
Die darauf folgenden Tage lag ich viel im Bett und hab mich ausgeruht, hat auf jeden fall geholfen!
Da wir ja immer noch nicht Unterrichten und noch etwas verloren hier sind, was Arbeitsaufteilung an geht hab ich somit auch nichts verpasst. Am Mittwoch war dann Team und bis dahin sollten wir auch entscheiden was genau wir unterrichten. Nachdem wir unsere Wünsche geäußert haben, ging die Diskussion für die nächsten 2 Stunden auf Swahili los. Also das ist mal ein Team was definitiv eine Supervision braucht. Alles super liebe und nette Menschen, aber als Team funktionieren die einfach nicht. Wie denn auch wenn man sich die ganze Zeit nur anschreit und sich gegenseitig nicht ausreden lässt. Da habe ich gleich bereut das ich mich jemals über mein altes Team aufgeregt habe!
Jetzt hoffe ich nur noch das der Stundenplan gedruckt wird und wir ab Monat endlich anfangen können, Englisch, Mathe und Sport zu unterrichten, was ganz gut passt, da ich bis dahin auch wieder fit bin.
Dann hab ich noch ziemlich viel und ziemlich lange mit der einen Lehrerin geredet, die uns von Anfang an so offen gegenüber getreten ist und uns alle Fragen beantwortet. Sie hat viel über das Schulsystem in Kenia erzählt und das es mittlerweile so ist, das jede Schule in Kenia inklusive Klassen hat, mit behinderten und nicht behinderten Kindern. Die Lehrer und Lehrerinnen an vielen Schulen können Gebärden, damit auch taube Schüler dem Unterricht folgen können. Auf jeden Fall eine ziemlich coole Sache!!
Auch das Lebensmotte der Kenianer ist sehr bewundernswert, denn es besteht aus Geben!
Zum Beispiel hat einer unserer Schüler Hörgeräte bekommen, vom Staat finanziert.
Ich dachte auch die ganze Zeit das behinderte Menschen in Kenia es sehr schwer haben in die Gesellschaft eingegliedert zu werden. Das stimmt so gar nicht! Klar auf dem Dorf, fehlt da noch etwas die Akzeptanz aber ansonsten in den Großstädten und jetzt auch in den Schulen, kämpft die Regierung immer mehr dafür das diese Menschen auch ein der Teil der Gesellschaft sind. Weiter so Kenia! Das haben die Schüler hier definitiv verdient, weil alle hier so wundervolle Menschen sind und ich mittlerweile schon jeden einzelnen in mein Herz geschlossen hab!
Aber ich bin nicht nur aufs selber unterrichten gespannt, sondern ich lerne hier auch wahnsinnig viel dazu! Ihr könnt euch nicht vorstellen wie angenehm es ist, Zeit für sich zu haben! Ich versuche aber immer noch meine Handy Zeit zu minimieren. Ich bin ja eh so ein kleiner Naturbursche und hier verbringe ich einfach fast den ganzen Tag draußen und es tut so gut! Morgens um 7 über den Hof zur Küche zu laufen um heißes Wasser zum Duschen zu holen oder auch Tee, kein richtiges Klo zu haben, sich abends in der Küche am Feuer zu holen oder morgens im Zimmer Brot mit Schokoladenaufstrich, Peanutbutter oder Marmelade zu essen, da ich das Frühstück hier nicht mag und wir uns selbstverpflegen. Praktisch wenn man ein Taschenmesser dabei hat, Obst gibt’s natürlich auch jeden Tag dazu und ein paar Kekse dürfen nicht fehlen. Man wird richtig kreativ als Freiwillige :D
Und da es jeden Abend das gleiche zu Essen gibt, hab ich es mal mit instant Nudeln versucht. Heißes Wasser aus der Thermoskanne in eine Tasse mit den Nudeln, ein paar Minuten warten, Gewürz rein, Tadaaaa, sehr nahrhaftes und vitaminreiches Abendessen.
Da es mir nach ein paar Tagen ausruhen schon besser ging, bin ich am Freitag bei dem legendären „Nature Walk“ mitgegangen. Wir haben eine ziemlich große Runde gemacht und die Kids sind immer ganz begeistert von meiner Kamera und posieren dann immer ganz aufgeregt. (Bilder folgen)
Außerdem ist dieser Spaziergang ganz praktisch dafür mit den Lehrern noch mehr ins Gespräch zu kommen und auch den Kids näher zu kommen in dem man einfach mit denen herumalbert.
Da ich noch nicht ganz fit bin und unter Antibiotikum steh und wir am Samstagabend eh Aufsicht haben, da die eine Lehrerin die sonst immer hier schläft nicht da ist, sind wir das Wochenende auf der Arbeit. Der Tag wurde genutzt um unser Zimmer mal wieder zu putzen ( es wurde höchste Zeit) und da ich grade dabei bin stricken zu lernen und wir in der Stadt Nadeln und Wolle geholt haben, verbringe ich meinen Samstagabend mit stricken im Bett. Wieso auch nicht ?! :D
Apropo Stadt, wir sind nach Limuru Town gefahren um paar Sachen zu besorgen. Bzw. haben wirs versucht, hat nicht ganz hingehauen. Zu erst saßen wir in einem Matatu wo überall lebende Hühner waren. Unter den Sitzen, hinten im Kofferraum… kurze Schockmoment. Dann irgendwann haben wir festgestellt das wir nicht dahin fahren wo wir hinwollten. Also nachgefragt, Tatsache! Der war auf dem Weg nach Nairobi. Da wollten wir ausnahmsweise mal nicht hin. Also ausgestiegen, auf die andere Seite gelaufen, 10 Minuten lag den Typen erklärt das wir nicht mit denen mit dem Motorroad fahren wollen und dann kam auch schon unser Matatu. Ich saß ganz vorne und habe 20 Minuten gebetet das wir heile angekommen. Ich werde mich NIE WIEDER über die Fahrweise der Stuttgarter aufregen! NIE WIEDER!
In Limure angekommen haben wir erstmal was zu essen gesucht und  haben ein super cooles Restaurant gefunden. Ich hätte nicht gedacht das man sich sooo über Essen freuen kann, als meine Pommes, meine Chicken Wings und das bisschen Salat vor mir stand und es sooo unfassbar gut geschmeckt hat!! Die werden in Zukunft neue Stammgäste haben!
Anschließend haben wir noch paar Sachen eingekauft, die Frauen am Obststand kennen uns mittlerweile auch schon :D und dann gings wieder zurück.
Was eine aufregende Woche. Das wars erstmal :D

Cheerio.
 Kurze Pause beim Nature Walk

 Und einmal posieren bitte :D


 Mein neuer Freund Mr. C
 Kleine Aufmunterung während ich krank war
 Wenn man keine küche hat muss man eben kreativ werden. Ananas schneiden auf nem Teller auf dem Boden
 1. Partyabend mit kenianischen Bier
 Umit den besten Mentoren Eugene und Dominic
 Malstunde mit den Kids
 Und arbeiten muss natürlich auch sein
 Was macht man wenn das Auto voll ist? Richtig sich in den Kofferraum quetschen. Autofahrt mit 11 Leuten #Leben am Limit
Einer meiner Lieblingsschüler Sonnenschein Sami und teacher Martin

Sonntag, 24. September 2017

Nature Walk

Um für einen schönen Wochenabschluss zu sorgen, gehen die Schüler Freitags nach dem Tee gemeinsam spazieren und erkunden ein wenig die Natur.
Ein ca. 2 stündiger Spaziergang durch Limurus Wälder mit einer ziemlich langen Pause, da es ja auch ziemlich anstrengend für die Schüler ist. Jedoch genießen sie es sehr und es ist sehr wichtig für sie!
Und der Ausblick war echt schön, alles grün. :D




Der Unterricht beginnt.

Um am ersten richtigen Schultag auch fit zu sein, klingelte mein Wecker um 6.00 Uhr, aus dem Bett gefallen bin ich dann aber doch erst erst eine halbe Stunde später. Um morgens bei der Kälte nicht noch eiskalt duschen zu machen, bin ich mit m einem Eimer in die Küche gelaufen und hab mir von meinem Kollegen der am Feuer saß und das Wasser aufgekocht hat, Wasser zum Duschen geben lassen. Kalt war es trotzdem, weil überall Löcher in den Wänden und den Fenstern sind, sodass es trotzdem zieht. Aber ich muss sagen dieses heiße Wasser, tat soooo gut! Da weiß man echt das fließende warme Wasser daheim, wo man immer Zugang zu hat, echt zu schätzen.
Nachdem ich dann auch mal sauber war, haben wir uns noch Mandazis( fritierter Teig, der aber echt gut schmeckt) geholt, da mir das Frühstück hier (Poridge, also sowas wie Gertreidebrei, so gar nicht schmeckt. Dann gings zum Unterricht. Der Stundenplan ist noch etwas chaotisch und alles auch noch etwas unorganisiert. Englisch und Swahili und Mathe findet in  2 nebeneinander liegenden Räumen statt und die Gruppe ist in 2 Klassen aufgeteilt, in der einen etwas fortgeschrittenen Gruppe können alle Englisch und Swahili, wobei da auch noch mal zwischen etwas schwächeren und stärkeren unterschieden wird und in der anderen Klasse können die Schüler nur Swahili oder Kikuyu.
Damit ich den Schülern auch was beibringen kann, bin ich in der Gruppe mit den englisch sprechenden Schülern.
In der ersten Unterrichtsstunde hatten wir Mathe. Nachdem alles genau erklärt wurde, wie weit die Schüler sind, wer was kann haben wir dann auch direkt durchgestartet mit der Uhr.
Es werden wirklich nur Basic Sachen unterrichtet in Mathe, Englisch und Swahili. 
Danach hatten wir Englisch Unterricht. Die Schüler lernen grad Wörter und die dazu passenden Anfangsbuchstaben, somit lernen sie das Alphabet. Es wird viel gemalt, um das gelesene besser zu verinnerlichen, in dem die Wörter ausgemalt werden können, sowie die dazu gehörenden Bilder.
Ein kleiner Snack und dann gings auch schon weiter, diesmal war "bead-work" dran, da werden zum Beispiel Armbänder gemacht, Feinmotorik ist gefragt um aus verschiedenen Material schöne Muster herzustellen.
Nach dem Lunch haben wir uns noch den Näh Unterricht angeschaut. Aufjedenfall eine ziemlich coole Sache, vielleicht bin ich in einem Jahr auch soweit um meine eigenen Klamotten zu nähen.
Zu Beginn üben die Schüler aber an Nähmaschinen einfache Muster und wie man diese überhaupt richtig bedient.

1. Tag geschafft!
Die nächsten Tage haben wir uns alle Unterrichtsfächer angeschaut damit wir uns entscheiden können was wir letztendlich unterrichten. Und nebenbei hab ich auch noch so einiges lernen können.

Wie zum Beispiel Wäsche mit den Händen zu waschen, wie man Mandazis backt, etwas Gartenarbeit und einfach ohne die ganze Hilfe von elektronischen Geräten klar zu kommen.

Fazit: Es ist ein gutes Gefühl! und es macht echt Spaß alles selber machen zu machen ( nur von meinem Handy kann ich mich tatsächlich noch nicht trennen! ) 


Da wir jeden Tag das gleiche hier Essen können wir hin und wieder in der Stadt ein paar Lebensmittel einkaufen.
Aber in die Stadt zu kommen ist schon mein ein ziemlicher Akt! Da wartet man ewig lang auf ein Matatu und dann kommen bestimmt 8 nach einander und sind alle voll!....
Ein kurzer Verzweiflungsmoment, den Mentor schnell gefragt und dann den lieben Kollegen angerufen damit er uns mit seinem Motorrad in die Stadt fährt.

Alles klar, drauf gehüpft und zu 3 mit dem Teil los geheizt! Was ein Spaß!!! Sicherheitsvorkehrungen sind hier fehl am Platz, Helme gibts nicht und die Fahrweise ist fürchterlich, aber wir habens heile geschafft. Schnell eingekauft und wieder zurück aber diesmal mit einem Matatu. Da diese nur los fahren wenn sie voll ist, hat man schnell das Auto in der größe eines Passats mit 12 Leuten vollgepackt, vorne 3, hinten 4 und der Rest in Kofferraum. Warum denn auch nicht. :D

Tagesablauf



Der Tag beginnt immer um 6 Uhr morgens, da stehen die Bewohner auf und holen sich aus der Küche heißes Wasser zum Waschen. Trotz der vor kurzem aufgebauten Solaranlagen gibt es morgens selten heißes Wasser, daher waschen sich die Bewohner mit Wasser aus Eimern selber oder werden von anderen Schülern oder der Mitarbeiterin gewaschen.
Anschließend wird sich angezogen, die Betten werden gemacht, der Schlafsaal aufgeräumt und der Boden überall gewischt. Gegen 8 treffen sich alle draußen und es wird gemeinsam Porridge (afrikanischer Brei) gefrühstückt. Um halb 9 treffen sich einige Schüler und singen und beten zusammen und um 8.45 geht der Unterricht los. Der Unterricht ist immer in mehreren Klassen eingeteilt. Montags zum Beispiel findet im ersten Block Englisch und Swahili, sowie Mathe statt.
Die Klassen sind in 2 geteilt, in der einen Klasse befinden sich die etwas fortgeschrittenen Schüler, welche jedoch wiederum in 2 Gruppen aufgeteilt sind und die andere Klasse benötigt mehr Förderbedarf. Anschließend gibt es einen Break mit Tee und Snacks und danach geht’s weiter mit verschiedenen Klassen, wo die Schüler selbst anhand ihrer Fähigkeiten entscheiden können, in welcher Klasse sie am Unterricht teilnehmen wie zum Beispiel: backen, Haushalt, Küchendienst, Herstellung von Armbänder und anderen Dingen aus Perlen, Nähen, Kunst, Sport und Computer.
Um 13.00 Uhr gibt es dann Lunch und um 14.00 Uhr geht es weiter mit den Nachmittagsklassen, wo die Schüler wiederum selbst entscheiden können in welche Klasse sie möchten. Dieser Unterricht geht bis 16.00 Uhr. Anschließend können die Schüler Sport machen, den Schlafsaal aufräumen, entspannen, Fern schauen oder helfen das Abendessen vorzubereiten. Gegen 18.00 Uhr gibt es dann Abendessen. Entweder wird im Fernsehraum gegessen (welches auch gleichzeitig ein Klassenraum ist) oder im Schlafsaal. Bis spätestens um 21.30 können die Bewohner noch fern schauen oder sich anders beschäftigen oder auch schon schlafen und um 22.00 gehen die Lichter aus. 

Die ersten paar Tage im Projekt

In den ersten paar Tagen haben wir alle Bewohner und die Mitarbeiter kennen gelernt, wir haben unser Zimmer eingerichtet und uns auf dem Hof umgeschaut und viel beobachtet. Wir wurden aber sehr herzlich von allen aufgenommen, vor allem die Schüler waren ganz begeistert von uns.
Trotz einiger Gedächtnisschwierigkeiten geben wir uns sehr viel Mühe die Namen alle zu merken (was natürlich so gar nicht funktioniert, aber wir haben ja noch 11 Monate Zeit dazu :D).
Anfangs hab ich mich echt in vielen Situationen noch sehr unwohl gefühlt , wenn zum Beispiel die Schüler uns das Essen mittags und abends bringen und unsere leeren Teller dann auch meist wieder mitnehmen. Mein wundervoller Mentor Eugene hat uns die ersten 2 Tage im Projekt begleitet, was vieles einfacher gemacht hat.
Am 2. Tag sind wir dann auch mit ihm in die Stadt gefahren, haben ein paar Sachen eingekauft und sind über den Markt gelaufen. Anschließend hat uns dann unser lieber Kollege mit seinem Motorrad abgeholt. Der Moment als wir auf dieses Motorrad geklettert sind, ohne Helm, völlig verängstigt und keine Ahnung hatten ob wir diese Fahrt überleben werden…. Hat 2 Minuten gedauert dann hatte ich den Spaß meines Lebens :D ist auch keine Seltenheit das 3 Leute oder auch mal 4 auf einem Motorrad sitzen. Da das Internat aber relativ weit oben liegt musste wir natürlich auch noch einen etwas steileren Weg hochfahren. Kein Problem alle mal nach vorne gelegt (ich steh ja bekanntlich auch soo sehr auf Körperkontakt), und ab gings! Oben angekommen bin ich überglücklich vom Motorrad gerutscht und konnte es nicht mehr erwarten wieder damit zu fahren! :D
Nach dem Abendessen haben wir uns dann noch zu den Kids gehockt und sind dann relativ früh ins Bett.
Tag 3: Es wird Zeit zu duschen!
Was tut man, wenn man keine Ahnung hat wie man das warme Wasser zum laufen bekommt? Richtig, man duscht einfach eiskalt! Aber ich muss sagen, danach war ich fit und hab auch nicht mehr gefroren.
Da mir das Essen nicht so gut bekommen ist, hab ich damit erstmal eine Weile pausiert oder nur ein paar Löffel gegessen. Nachmittags haben wir dann unsere Sachen mal gewaschen, bzw. haben es erst gelernt, hat aber echt Spaß gemacht! :D
Am Sonntag gings dann in die Kirche… Ich bin ehrlich gesagt kein gläubiger Mensch, bin aber trotzdem mitgegangen. Es war auch an sich ganz interessant, der Pastor hat uns händeschüttelnd begrüßt. Wir waren in einer katholischen Kirche und ich muss sagen es hat einerseits schon Spaß gemacht, weil es viel lockerer war im Gegensatz zu den Gottesdienst die ich kenne. Es wurde viel gesunden und getanzt und alle haben mitgemacht. Jedoch gab es danach eine Art Motivations Rede über Gott, die ziemlich lang ging und der eine Redner hat die meiste Zeit geschrien, aber so machen die das nun mal und das akzeptiere ich auch. Nach 3 Stunden sind wir dann wieder zurück zum Internat gegangen. Den Rest des Tages haben wir in der Sonne verbracht und mit den Kids und den Mitarbeitern Spiele wie „Uno“ und „Elfer raus“ gespielt, was echt super viel Spaß gemacht hat!

Endlich geht´s zum Projekt


Am 14.09. ging es dann vormittags zu unserem Projekt. Da die Leiterin am Tag zuvor im Büro von der Organisation war, hat sie mich, Judith meine Mitfreiwillige und meinen Mentor mitgenommen. Nach ca. 1 ½ Stunden holpriger Fahrt durch schöne Landschaft
und einem sehr steinigen Weg kurz vor dem Ziel, waren wir da und wurden
herzlichstempfangen. Nachdem wir unsere brutalen Mengen an Gepäck in unser Zimmer geschleppt haben, wurden wir durch das Haus und über den Hof geführt.

Eine kurze Beschreibung zu der Einsatzstelle:
Das Marianne Center gibt es seit 2010, insgesamt gibt es hier Platz für 100 Schüler. Es gibt 2 Schlafsäle, einen für die Jungs und einen für die Mädchen, mit jeweils 50 Betten. Und am Ende vom Schlafsaal der Mädels ist unser Zimmer mit 2 Betten. Des Weiteren gibt es hier 11 Mitarbeiter, darunter einige Lehrer, Hauswirtschaftlerinnen, Köche und Gärtner.
Die Küche befindet sich auf dem Hof, dort wird mit Feuerholz geheizt und das Geschirr wird mit Wasser aus den danebenstehenden Tanks gewaschen. Auch die Wäsche wird per Hand gewaschen ( das macht sogar richtig Spaß :D ). Morgens gibt es immer Porridge (Getreidebrei), mittags und abends gibt es immer warme Speisen, wie z.B. Reis, Bohnen, Kraut, Mais und Bohnen, Linsen, Ugali(Maisbrei), Chapati (Fladenbrot) und einmal die Woche auch Fleisch.
Gegenüber von der Küche ist noch ein größerer Raum mit Stühlen und einem Tisch und daneben ist die Bäckerei.
Auf dem Hof, sowie im Gebäude befinden sich Toiletten und etwas weiter hinten ist das Gewächshaus und ein großer Garten, dort wird das Gemüse selbst angebaut.
Neben und über dem Mädelsschlafsaal befinden sich die Klassen, sowie ein Gruppenraum in den gemeinsam Fern geschaut wird.
Das Marianne Center ist ein Internat in die die Schüler eine Art Ausbildung machen können (vocational Training). Aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Einschränkung sind sie nicht in der Lage eine Regelschule zu besuchen, bzw. ein paar von ihnen waren auf einer haben diese dann aber abgebrochen, einige haben aber auch einen Schulabschluss. Deshalb können auch nur ein paar Englisch sprechen (das haben sie in der anderen Schule gelernt) und die anderen sprechen Swahili(ostafrikanische Sprache) und einige auch nur Kikuyu (die Sprache die man hier in dem Ort spricht).
Im Internat leben 22 Bewohner und Bewohnerinnen zwischen 15 und 33 Jahre alt mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Autismus, Sprachstörungen, Fehlbildungen der Knochen, sodass das Laufen schwer fällt und auch die gesamte Körperhaltung.
All diese jungen Menschen sind wundervoll und freuen sich jedes Mal uns zu sehen.
Traurig ist nur das es vor Ort keine medizinische Versorgung, bzw. pädagogische Hilfe gibt, sodass die Schüler durch Ergotherapie, Krankengymnastik und Logopädie gefördert werden damit sich grade die körperlichen Beeinträchtigungen verbessern.









Freitag, 15. September 2017

Vorbereitungsseminar und ein Ausflug ins City Centre

Die erste Woche in Nairobi hatten wir unser Vorbereitungsseminar mit unseren Mentoren von CIVS – ein ziemlich witziger Haufen.
Wir haben einige wichtige Themen behandelt und einiges dazu gelernt, wie zum Beispiel richtiges Verhalten , wie zieh ich mich richtig an ohne extreme Aufmerksamkeit auf mich zu lenken wie benutzte ich die Partybusse :D (also die öffentlichen Verkehrsmittel).  Außerdem haben wir gaaanz viel über Sicherheit gelernt, damit wir das Jahr auch gut überstehen. Und dann natürlich auch viel über Kenia, Nairobi, das Schulsystem, die Wahlen und das Essen hier.
Und um unsere Visa wurde sich natürlich auch gekümmert, dieser Prozess ist ganz schön kompliziert, hoffen wir aber mal, das alle von uns Freiwilligen unseren Internship Pass für 1 Jahr bekommen, damit wir nicht alle paar Monate zum Government rennen müssen um unser Visum zu verlängern.
Wir haben immer wieder ein paar Wörter auf Swahili gelernt und das auch jeden Tag angewendet!
Mittags haben wir dann immer in einem kleinen Imbiss nebenan gegessen. Am 1. Tag waren wir echt alle überfordert mit dem Essen! Dann hat die Mitarbeiterin uns ein paar Sachen hingestellt und wir konnten es probieren. Für mich gab es Reis und Bohnen, sowie die anderen Tage auch, aber es schmeckt wirklich gut! Ich habe natürlich auch was anderes probiert , weil Rice and Beans gabs dann auch noch 2 Abende hintereinander bei meiner Gastfamilie. Mal hab ich Linsen gegessen und auch mal Fladenbrot, aber es hat alles gut geschmeckt! :D
Am 2. Tag sind wir dann auch noch ins City Centre gefahren und haben uns die Innenstadt von Nairobi angeschaut. Da ist ziemlich viel los und auch wenn wir nicht ganz so viel gesehen haben, waren da schon paar schöne Ecken bei. Wir sind dann auf so einen Turm gegangen ( ich weiß den Namen leider nicht mehr) aufjedenfall wurden wir komplett durchgecheckt und am Eingang stand die Statue vom ersten Präsidenten von Kenia, Jomo Kenyatta.
Oben angekommen hatten wir eine ziemlich coole Aussicht über Nairobi und man hat sofort den Unterschied zwischen Uptown und Downtown und zwischen den Westland und dem Eastland gesehen, als ob eine klare Grenze zwischen arm und reich gezogen wurde. Und Das Westland ist auch mehr so das Touristen Viertel. Dann haben wir oben noch eine paar Spiele gespielt und witzige Bilder gemacht, welche ihr euch gleich noch anschauen könnte.
Dann sind wir noch bisschen durch den Park gelaufen und wurden von allen anschaut, aber auch gegrüsst.
Und dann sind wir abends auch schon wieder zurück gefahren.






















Donnerstag, 14. September 2017

Summary of the first couple of days



Die erste Woche ist fast geschafft und die Zeit ging doch schneller rum als gedacht.
Von meiner wundervollen Hostfamily in Buruburu gehts jetzt los zum Projekt, wo ich die meiste Zeit sein werde, hin und wieder kann ich aber übers Wochenende zurück zu meiner Gastfamilie, wobei die schon meinten das ich auch einfach jedes Wochenende kommen kann. :D
Ich konnte die ganzen Eindrücke und das erlebte mittlerweile sacken lassen, wobei ich ja eigentlich keinen Kulturschock hatte und im Endeffekt mir immer bewusster wird das es die perfekte Entscheidung war.

Bevor ich euch von dem Ort und von den Leuten erzähle möchte ich das euch eins bewusst wird,
viele haben dieses Bild von Kenia, aber auch von vielen anderen afrikanischen Ländern, das diese kein Wasser und kein Essen haben, das alle Menschen hier arm sind und in den Slums leben.
(kurze Pause - überlegt man wo es noch überall auf der Welt Länder gibt wo arme Menschen leben, die kein Geld haben... sind euch paar eingefallen? Habt ihr gemerkt das Deutschland auch dazu gehört?) Die Welt ist nicht perfekt, es gibt überall Ungerechtigkeit und oft auch diese extreme Grenze zwischen reich und arm. In vielen Ländern vor allem in Afrika spielt die Regierung eine große Rolle, denn anhand von eigenen Recherchen und langen Gesprächen mit meiner Hostmum, habe ich herausgefunden, das oftmals tatsächlich die Regierung schuld an dem Leiden und dem Elend der Menschen ist.

Meine Gastfamilie wohnt in Buruburu, ein Stadtteil von Nairobi, ca 20 Minuten mit dem Matatu (öffentliches Verkehrsmittel) bis ins Stadtzentrum Nairobis.
Auch wenn es hier nicht die saubersten Straßen gibt, geschweige denn Gehwege, an jeder Ecke stehen kleine Läden, und hier ist übrigens Linksverkehr, ist mir am ersten Tag jedoch schon was aufgefallen. Die anderen Freiwilligen und ich werden immer angeschaut, aufgrund unserer Hautfarbe, ABER wir wurden nie blöd angemacht, was wir hier wollen, oftmals wurden wir angesprochen und es wurde gefragt wie es uns geht. Nicht einmal hatte ich das Gefühl, hier fehl am Platz zu sein, denn ich werde akzeptiert, trotz meiner Hautfarbe und das obwohl auch hier Vorurteile gegenüber Weißen vorhanden sind. 

Eines der Gründe warum ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden hab war, den ganzen Luxus hinter mir zu lassen und unter einfachsten Verhältnissen zu leben. Und ich muss sagen, mir fehlt gar nichts! Klar die haben hier auch Wlan, Fernseher, Backofen, waschen ihre Klamotten per Hand, die Klospülung funktioniert nicht immer , mal gibts kein fließendes Wasser , dann wäscht man sich halt mit eiskaltem Wasser aus Kanistern.
Manche denken sich jetzt bestimmt - OH MEIN GOTT! Ich könnte so nie Leben!
Habt ihrs mal versucht? Wobei ich sagen muss, das ich glaube komplett ohne Handy und Datenvolumen/Wlan auch etwas aufgeschmissen wäre, aber nach einer Zeit hät ich mich da auch dran gewöhnt.
Und übrigens das Vorurteil das es hier nichts zu essen gibt, stimmt mal sowas von gar nicht!
Ich esse hier mehr wie daheim, aber auch nur weil die Portionen überall einfach nur gigantisch sind!





Dienstag, 12. September 2017

Wir schreiben den 8. September 2017...

Es ist soweit!
Nach einem etwas chaotischen Aufbruch, bei dem ich das ein oder andere zu hause liegen lassen hab (Merke: Niemals in einem nicht zurechnungsfähigen Zustand Koffer packen!) und wir uns auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen hier und da mal verfahren haben, bin ich mit meinen Eltern doch noch rechtzeitig angekommen. Es herrschte gähnende Leere, ich hab in Ruhe eingecheckt, das Gepäck aufgegeben und eigentlich wollten wir noch gemeinsam einen Kaffe trinken.
Bis, eine angenehme Stimme aus den Lautsprechern kam und sagte : BITTE BEGEBEN DIE, DIE EINGECHECKT HABEN SICH UMGEHEND ZU DEN SECURITY CHECK INS.
Innerhalb weniger Sekunden ist das Chaos ausgebrochen und vor den Security Check ins an allen Gates waren gefühlte Kilometer lange Schlangen und keiner wusste so richtig was los war.
Ich hatte dann doch bissle Angst bekommen das es mit der Zeit eng werden wird, also habe ich noch kurz gewartet und mich dann von meinen Eltern verabschiedet. Kurzes Deja vu - als ich damals in die Staaten geflogen bin kam nicht eine Träne... und hier habe ich fast den Flughafen Unterwasser gesetzt!
Während ich Rotz und Wasser geheult habe bin ich also durch den Security Check gegangen, die dachten wohl auch das bei mir grad die Welt zusammen gebrochen ist. Beim Gate angekommen, hatte ich dann noch etwas Zeit und habe mit meiner besseren Hälfte telefoniert, ihr könnt euch denken wie das geendet hat. :D
Dann gings irgendwann in den Flieger, da müsst ihr übrigens wissen, das ich panische Flugangst hab. Lucky me ich hab mich in den Schlaf geweint und den ganzen Flug über tief und fest geschlafen!
In London angekommen, hatte ich noch etwas Zeit für Frühstück und Kaffe und hab dann die anderen beiden Freiwilligen aufgegabelt.
Dann gings los, 8 1/2 Stunden Flug nach Kenia!
Wir hatten Glück und konnten unsere Plätze so tauschen das wir nebeneinander saßen.
Zwischendurch haben wir mal gequatscht, gegessen und ansonsten nur Filme geschaut und natürlich auch geschlafen! :D
Aber ich muss sagen, ein Lob an British Airways! Für die richtige Unterhaltung wurde gesorgt, eine große Auswahl an Top Filmen!
Nach einem laaaaaaaangen Flug sind wir dann endlich in Nairobi angekommen und wurden auch herzlichst von unseren Mentoren von CIVS empfangen.
Dann gings direkt in unsere Hostfamilies.
Meine Hostmum war allein zu hause und hat mich soo herzlich empfangen!
Sie hat mir abends noch was zu essen gemacht, ich konnte mein Zimmer etwas einrichten , dann haben wir noch ne Runde gequatscht und dann gings ins Bett!


Reunion after 8 months